Montag, 2. August 2010

er fehlt.


gänzlich.
an allen ecken.
an allen kanten.
in jeglicher form.

risikobehaftet verbannten wir den mut einst in die hinterste ecke. zusammen mit unserem inneren schweinehund, der knurrend um ihn schleicht. genährt von unseren schlechten erfahrungen, den harten Zeiten, den verletzten gefühlen und der abkehr vom großen glauben, der kindlichen naivität in allem das positive zu erkennen. was bleibt ist ein schein. ein schein unserer selbst.

wir stürzen uns in affären, erliegen dem reiz des neuen und verlieren uns in belanglosigkeiten, um ja die innere stimme niederzuringen, die pochend mahnt, dass etwas fehlt, dass es so nicht funktioniert.

mit jeder erfahrung, mit jeder begegnung geben wir ein stück von uns preis und manchmal. manchmal verlieren wir teile, werden uns elemente geraubt. diese gewissheit strafen wir mit ignoranz und tun das, was wir am besten können.

wir verdrängen und tauchen ein in den fluss des lebens in der hoffnung, dass niemand die unvollständigkeit entdeckt. dass niemand entdeckt, dass etwas fehlt.

der mut zu wagen,
der mut zu riskieren,
der mut uns selbst preiszugeben,
der mut das überwältigende zuzulassen.

wir sind meister der selbsttäuschung, treffen menschen, die uns unseren schein abkaufen. es ist leicht, so leicht und so einfach, eine projektion unserer wünsche zu sein.

und dann.
dann gibt es diese eine begegnung.
diesen einen menschen.
der dich sieht, dich in deiner unvollkommenheit, dich mit deiner unbeschreiblichen angst, dich in deiner zerschmetternden verzweiflung.

aber es ist zu spät.
der mut hat dich längst verlassen, die resignation dich übermannt.

was bleibt ist die gewissheit für das einzig wahre, das einzige echte, die große nummer im leben nicht bereit zu sein. nicht, weil der glaube fehlt oder die gefühle, sondern schlichtweg der mut.

das ist die wahre tragödie des lebens.

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