Donnerstag, 27. Mai 2010

tag x.


jeder tag, den du wartest, wird man dir nicht zurück geben.
jeder tag, den du wartest, verschwendest du mit absurden zielvorstellungen,
mit der hoffnung auf tag x.

tag x bewegt etwas,
tag x bringt die wende.

negierend die tatsache, dass tag x immer dieser bleibt.
nicht fassbar,
nicht differenzierbar,
nicht dem ablauf der zeit unterworfen.

tag x rückt nicht in greifbare nähe, sondern bleibt stets eine ausfomulierte wunschvorstellung in den köpfen, das märchen mit dem happy end, die hollywood schnulze mit absurdem ausgang, der unzerstörbare glaube an den sinn der welt für gerechtigkeit, durch die zuwendung zu einzelnen besonders bedauerlichen geschöpfen, die sich in ihrem leid sulen.

tag x ist nie mehr als die imaginäre muse an der hand, von der man sich inspiration und die erschließung neuer sichtweisen erhofft, weil man selber in seiner armseligkeit und der durch minderwertigkeitskomplexe zerfressenen selbstwahrnehmung nicht dazu in der lage ist.

tag x ist die rettung.
tag x ist der anker.
schreit die unerschütterliche zuversicht, der glaube an das gute.

aber
tag x ist nicht mehr als
das bloße zeugnis
naiv zu sein,
nicht fähig,
die realität zu sehen, die längst ausgebreitet auf einem tablett umhergereicht wird.

nur du.
du realisierst sie nicht.
weil tag x sich schützend vor dich stellt und dir jeglichen zugriff verweigert.

tag x, der nun als jämmerliches häufchen vor dir kniet und dir zum ersten mal erlaubt das trümmerfeld zu sehen.

scherben passen nicht zusammen, flicken halten nicht.
du bereinigst das schlachtfeld.
vollkommen und ganz.

abschluss.
tag 1.

Sonntag, 23. Mai 2010

Glory Box


"Gestern die ersten Sonnenstrahlen nach langer Zeit. Am Hafen gesessen und geredet. Reden hilft. Sich über Situationen austauschen, von einer Verschrobenheit zur nächsten zu kommen und gemeinsam Erkenntnis gewinnen, wobei die Gemeinsamkeit eine viel größere Rolle spielt, als die Erkenntnis. Die hatte man ja meistens schon vorher.

Und als Resultat daraus auch das Wissen, dass man an bestimmten Sachen nichts ändern kann. Egal ob es jetzt Personen, deren Konstellation oder die Zeitpunkte sind, in denen jene entstehen.

Die Artikulation des Umstandes, dass man meisten nicht besser ist, als das Gegenüber, weil man selbst ja auch die enge Auseinandersetzung mit Menschen scheut . Am Ende hätte man vielleicht zusätzlich zu seinem eigenen Päckchen noch ein anderes mitzutragen. Zu hohes Belastungsrisiko.

Lieber weiter an einer Sehnsucht festhalten, dass da irgendwann einmal jemand kommt und einem automatisch die Wahlmöglichkeit abnimmt.

Fuck that.
Niemand sollte in heutiger Zeit den Fehler begehen Unverbindlichkeit mit Freiheit zu verwechseln, nur weil hinter der nächsten Ecke eine weitere attraktive Chance lauern könnte. Es führt zu nichts, wenn man Möglichkeiten aufgrund einer nichtexistenten Idealvorstellung neben sich her ins Leere laufen lässt.

Beziehungen sind nicht immer Disko und Pommes, waren sie noch nie, auch nicht bei den Generationen, die uns vorangehen. Nur dass denen in vielen Fällen einfach die Möglichkeit zur Flucht fehlte. Man unterlag dem Zwang der Auseinandersetzung. Wo sie vielleicht feste Rollenbilder hatten, welche ihnen unterbewusst ein “Mann-Frau-Kind”-Ideal suggerierten, erliegen wir dem romantisierten Ideal unserer eigenen Vorstellungskraft.

Wir lesen nicht nur postmodernen Texte, sondern laufen auch Gefahr postmoderne Beziehungen zu führen. Eine Ansammlung von zweifelhaften Bruchstücken, die irgendwo zwischen Libido und Thanatos auch mal was mit unserem Bauchgefühl zu tun haben könnten. Die Frage ist nur, ob wir in der Lage sind das im richtigen Moment zuzulassen, um etwas an dem Zustand zu ändern, dass unsere Idealvorstellung sich selbst zur selbsterfüllenden Prophezeihung wird, nämlich unerreichbar zu sein.

freiheit ist die rahmenhandlung, den stift musst du schon selbst zur hand nehmen."


We’re all looking at a different picture
Thru this new frame of mind
A thousand flowers could bloom
Move over, and give us some room

Portishead – Glory Box

Donnerstag, 6. Mai 2010

bettenträume.





meisterhafte ergänzung.



spiegelspiel.



grenzwertige höhenflüge.



“I need to believe, that something extraordinary is possible.”
— A Beautiful Mind


wie weit geht der glaube? kann der glaube alles versetzen? die berge, die hindernisse, die barrieren? oder verleitet einen der entrückte glaube dazu, sich zu verlieren in überschäumendem optimismus? wann muss man sich eingestehen, dass der pure glaube eine sackgasse bedeutet und er uns in instrumentalisierter form vor der ernüchternden erkenntnis wahrt?
bin ich fähig zu erkennen, wann ich mich verschwende, wann mich nur noch die innere stimme der zuversicht lenkt? oder begreift man die schlichte bodenlosigkeit erst beim aufprall? wann ist es genug und wer warnt mich vor?